Mandelkerne

Mandelöl

Das ideale Massageöl

INCI: Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil

Der Mandelbaum gehört zur Familie der Rosaceae, der Rosengewächse, und stammt ursprüglich aus West- oder Zentralasien, wird jedoch heute vorwiegend im Mittelmeerraum (Spanien, Italien) sowie in Kalifornien kultiviert. Mandelöl wird aus den Kernen der Süßmandel (Prunus dulcis var. dulcis) und der Bittermandel (Prunus dulcis var. amara) gepresst; kosmetisch und als Speiseöl sollten Sie ausschließlich reines Öl aus der Süßmandel verwenden, da die Bittermandel bis zu 8 % des Glycosids Amygdalin enthält, aus dem durch enzymatische Spaltung giftige Blausäure und Benzaldehyd frei werden kann.

Mandelöl gehört zu den Ölen, die als so genannte kosmetische Qualität häufig mit Sonnenblumenöl (High Oleic) verschnitten (d. h. gemischt) angeboten werden, ohne dass dies deklariert werden muss. Gemäß USP, dem amerikanischen Arzneibuch (U.S. Pharmacopeia), darf Mandelöl vollkommen legal aus dem »Bruch« verschiedener ölhaltiger Kerne bestehen. Auf den INCI-Listen von Naturkosmetik finden Sie in diesen Fällen die Angabe Mandelöl gefolgt von Sonnenblumenöl; das bedeutet, in diesem Produkt wurde das günstigere Mandelöl kosmetischer Qualität verarbeitet. Achten Sie daher beim Kauf auf reines Mandelöl mit Lebensmittelqualität.

Mandelkerne, aus denen Mandelöl gepresst wird

Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil

  • Basisöl | Ölgruppe: B-1
  • Jodzahl: 93–105
  • Verseifungszahl: 185–195
  • HLB-Wert: 6
  • Schmelzbereich: -10 bis -20 °C
  • Typ: nicht trocknend
  • Spreitwert nach Olionatura®: mittelspreitend
  • Anteile an Unverseifbarem: bis 1,5 %
  • Zusammensetzung: Ölsäure (ca. 71 %), Linolsäure (ca. 19 %), Palmitinsäure (ca. 5 %), Palmitoleinsäure (ca. 0,7 %), Alpha-Tocopherol (ca. 32 mg/100 g) und γ-Tocopherol (ca. 13 mg/100 g)
  • Haltbarkeit (nach Anbruch des Gebindes): ca. 6 Monate
  • Kosmetischer Einsatz: Gut verträgliches Basisöl für jeden Hauttyp, empfindliche, trockene Haut, Babyhaut. Hervorragendes Massageöl, Auszugsöl für Mazerate, duftdezentes Basisöl für aromatherapeutische Mischungen.

Inhaltsstoffe von Mandelöl

Das in der Kosmetik seit Jahrhunderten bewährte Mandelöl scheint im Kontext der heute erhältlichen Vielfalt an exotischen Ölen ein wenig in den Hintergrund zu rücken; dies wird ihm jedoch nicht gerecht. Seine hohe Verträglichkeit bietet gerade sensiblen Hautzuständen milde Pflege und hilft, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen, Hautrauigkeit und Feuchtigkeitsmangel zu mindern. Auch wenn ihm mehrfach ungesättigte Fettsäuren fehlen, verfügt es diesbezüglich mit über 90 % einfach und zweifach ungesättigten Fettsäuren über einen der höchsten Werte aller uns verfügbaren Öle überhaupt. Zudem bietet es durch seinen dezenten Duft eine wunderbare Basis für Aromakosmetik auf Basis ätherischer Öle.

Der Gehalt an Tocopherolen liegt bei Mandelöl im mittleren Bereich, dafür besteht die Tocopherol-Fraktion vor allem aus dem stoffwechsel- und kosmetisch aktiven α-Tocopherol, das antioxidativ und hautschützend wirkt und das Einziehverhalten optimiert.

Fettsäurespektrum von Mandelöl (Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil)
Fettsäurespektrum von Mandelöl
(Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil)
Mandel-Tonka.Öl

Mandelöl selbst pressen

Mandeln lassen sich sehr leicht mit einer Ölpresse zu Mandelöl verarbeiten; der Ertrag liegt bei ca. 35 %. In diesem Beitrag finden Sie wertvolle Informationen über das Selbstpressen von frischen, nativen Pflanzenölen zuhause. Mein Tonka-Mandelöl wird aus Mandeln, Ambrettekörnern und Tonkabohnen gepresst und mit ätherischen Ölen im Duft abgerundet.

Kosmetischer Einsatz von Mandelöl

Mandelöl ist, wie das Aprikosenkernöl ein sehr verträgliches und vielseitig einsetzbares Basisöl für jeden Hauttyp, auch für empfindliche und Babyhaut. In Cremes eingearbeitet erzeugt Mandelöl weiche, geschmeidige und pflegende Konsistenzen. Es liegt geringfügig stärker auf als Aprikosenkernöl und eignet sich daher gut als Massageöl, dringt jedoch Studien zufolge sehr tief in das Stratum corneum (die Hornschicht) ein (tiefer als z. B. das in dieser Hinsicht bekannte Avocadoöl, das zwar sehr schnell, aber nicht vergleichbar tief einzieht) und gilt als hervorragender Enhancer für Wirkstoffe durch die spezifische Kinken-Struktur der Ölsäure, deren Doppelbindung mittig in der C-Kette sitzt und sie sehr beweglich macht. Diese Flexibilität ermöglicht eine leichte Passage durch die Barriereschicht des Stratum Corneum, der Hornschicht. Gleichzeitig ist der Gehalt an gesättigten Fettsäuren sehr gering. Dieses Spektrum macht Mandelöl tatsächlich zu einem universell einsetzbaren Basisöl für verschiedene Hauttypen, das zudem in keiner Weise komedogen wirkt. Im Vergleich zu Aprikosenkernöl tendiert es von seiner Jodzahl her etwas stärker zu den nicht trocknenden Ölen; die exakten Werte sind jedoch ernteabhängig.

Kombinieren Sie Mandelöl mit einer schützenden Pflanzenbutter (mit hohem Anteil an Unverseifbarem, wie Shea- oder Cupuaçubutter) und linolsäurereichen Ölen (z. B. Argan-, Wildrosen-, Nachtkerzenöl) zu einer ausgewogenen, rückfettenden und befeuchtenden Pflege.

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