Aufschlagen von Babassunüssen, aus denen Babassuöl gepresst wird

Babassuöl

Das leichte, kühlende Öl

INCI: Orbignya Oleifera (Babassu) Seed Oil

Babassuöl wird aus einer der Kokosnuss ähnlichen, ca. 10–12 cm langen, braun-marmorierten Frucht der brasilianischen Babassupalme aus der Familie der Arecaceae gewonnen, deren 3–5 Samen 60–70 % Öl enthalten. Das Öl kann durch Kochen und Abschöpfen oder schonender durch Kaltpressung gewonnen werden. Das gelblich-weiße, in der Konsistenz talgartige, native Fett riecht nussig-kokosartig bis -talgig; raffiniert ist es geruchlos und weiß.

Beim Kauf nativen Babassuöls sollten Sie dringend auf rückstandsgepüftes Babassuöl mit kosmetischer Eignung nach Kosmetikverordnung achten, da unraffinierte Qualitäten mit Hefen und Bakterien belastet sein können. Daher wird es bevorzugt raffiniert angeboten.

Babassupalmen mit Babassunüssen, aus denen Babassuöl gewonnen wird

Orbignya Oleifera (Babassu) Seed Oil

  • Ölgruppe: PF-2 (MCT-Gruppe)
  • Jodzahl: 14–20
  • Verseifungszahl: 245–256
  • HLB-Wert: 8
  • Schmelzbereich: 21–26 °C
  • Typ: nicht trocknend
  • Spreitwert nach Olionatura®: hochspreitend
  • Anteile an Unverseifbarem: 1 %
  • Zusammensetzung: Laurinsäure (ca. 39–41 %), Ölsäure (ca. 16 %), Myristinsäure (ca. 15 %), Linolsäure (ca. 4 %), Caprylsäure (ca. 4 %), Caprinsäure (ca. 4 %)
  • Haltbarkeit (nach Anbruch des Gebindes): ca. 18 Monate
  • Kosmetischer Einsatz: Hochspreitendes Lipid für trockene, strapazierte Haut und entzündliche Haut, sehr gut als Massageöl geeignet.

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Inhaltsstoffe von Babassuöl

Babassuöl ähnelt in seinem Fettsäurespektrum dem Kokosöl; es ist daher bei unter ca. 22 °C tendenziell fest. Neben der mit ca. 40 % dominierenden Laurinsäure (C 12:0) weist es ca. 15 % Myristinsäure (C 14:0), um die 16 % der einfach ungesättigten Ölsäure (C 18:1) und ca. 4 % der zweifach ungesättigten Linolsäure auf. Seine nach dem naturkosmetischen Spreitmodell von Olionatura ausgeprägte Spreitfähigkeit resultiert u. a. aus dem Gehalt an (kosmetisch betrachtet) kurzkettiger Capryl- (C 8:0) und Caprinsäure (C 10:0).

Fettsäuremuster von Babassuöl (Orbignya Oleifera (Babassu) Seed Oil)
Fettsäuremuster von Babassuöl
(Orbignya Oleifera (Babassu) Seed Oil)

Kosmetischer Einsatz von Babassuöl

Typisch ist sein Schmelzverhalten: Bei Hautkontakt schmilzt es sofort und erzeugt ein weiches, seidiges Hautgefühl, spreitet ausgezeichnet und zieht (vergleichbar Kokosöl) schnell, jedoch nicht tief in die Haut ein. In Emulsionen wirkt es, analog zu Kokosöl, viskositätsmindernd. Es ergänzt, wie auch Kokosöl, Rezepturen mit mittelspreitenden Ölen und langsamspreitenden Buttern zu einer ausgewogenen Spreitkaskade, gestaltet die Endprodukte im Auftragsverhalten daher leichter und »seidiger«.

Eine Besonderheit des Babassuöls ist sein hoher Gehalt an Laurinsäure, die u. a. eine leicht antimikrobielle Wirkung aufweist. Die Kosmetikindustrie verwendet Babassuöl bevorzugt insbesondere bei fettiger Haut oder Mischhaut mit entzündlichen Unreinheiten sowie als kühlende Ölkomponente bei juckender, neurodermitischer Haut. Im engen Sinne pflegend (die Hautfunktionen unterstützend) ist Babassuöl – analog zu Kokosöl – nicht; sein Fettsäuremuster enthält nur sehr geringe Anteile an hautphysiologischen Fettsäuren. Seine Stärken spielt es als sogenanntes Schaumfett insbesondere in der Herstellung von Seifen aus.

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