D-Panthenol

D-Panthenol

Der entzündungshemmende, wundheilungsfördernde Wirkstoff

INCI: Panthenol

D-Panthenol (Dexpanthenol), eine B-Vitamin-Vorstufe (Provitamin B5) und die stabile alkoholische Form der Pantothensäure, ist als relevanter Bestandteil des Coenzyms A an regenerativen Stoffwechselprozessen der Haut beteiligt; es wird in der Haut zu Pantothensäure umgewandelt. D-Panthenol gilt als sehr verträglich und wird auch in Produkten für empfindliche und Babyhaut eingesetzt. Im Handel wird es als viskose, farblose und hygroskopische Flüssigkeit mit dezent charakteristischem Geruch angeboten. Es ist eine leicht klebrige Substanz, die sich leicht in Wasser und Weingeist löst.

D-Panthenol

D-Panthenol

  • CAS-Nummer: 81-13-0
  • Funktion: Wirkstoff
  • Dosierung: In wasserbetonten Emulsionen 0,5–1 %, in Haarpflegeprodukten bis 1 %. Therapeutisch bis 5 %.
  • Wirkung: In Emulsionen feuchtigkeitsbindend, entzündungshemmend, die Wundheilung fördernd. Mindert die Hautdurchblutung und damit Hautrötungen und Irritationen. Juckreizmindernd.
  • Verarbeitung: Wasserlöslich. In die erkaltete Emulsion dispergieren oder vorher in kaltem Wasser lösen. pH-Wert des kosmetischen Produkts optimal auf pH 4–6 einstellen.
  • Lagerung: Gut verschlossen, dunkel, bei Zimmertemperatur (bei zu kühler Lagerung kann es zu Auskristallierungen kommen)
  • Haltbarkeit: Ca. 2 Jahre

Wirkung und kosmetischer Einsatz

Seine feuchtigkeitserhaltende, entzündungshemmende und regenerative, wundheilende Wirkung ist in verschiedenen Studien belegt worden. Panthenol verstärkt nachweislich die Barrierefunktion der Haut (bereits ab 1 % Einsatzkonzentration), erhöht die Fähigkeit der Hornschicht, Wasser zu binden und verbessert ihre Elastizität. Es fördert nachweislich die Epithelisierung (d. h. die Zellneubildung bei Wunden, nachdem das Bindegewebe darunter sich bereits gebildet hat) durch eine starke Beschleunigung des Fibroblastenwachstums und wird daher auch bei Verletzungen und Sonnenbrand mit Erfolg eingesetzt. Die Durchblutung wird vermindert: Hautrötungen klingen ab, Juckreiz wird reduziert.

Auch tensidgeschädigte Haut profitiert von panthenolhaltigen Formulierungen. Studien belegen eine deutlich schnellere Regeneration des Stratum Corneums nach Tensideinsatz bei nachfolgender Verwendung entsprechender Präparate mit Panthenol.

Unverträglichkeiten sind nicht bekannt.

Verarbeitung

Geben Sie D-Panthenol pur oder in einer geringen Menge Wasser verdünnt in die handwarme Emulsion oder lösen Sie es in der auf Handwärme abgekühlten Wasserphase auf. Vermeiden Sie eine Erhitzung auf über 70 °C, da D-Panthenol zur Racemisierung neigt und damit seine Wirksamkeit verliert. In Emulsionen ist die Wirkstoffabgabe deutlich besser als aus einer reinen Ölgrundlage; D-Panthenol wird gut absorbiert und in der Haut zu Pantothensäure gespalten. Bei zu hohen oder niedrigen pH-Werten kann D-Panthenol hydrolytisch gespalten werden. Achten Sie auf einen pH-Wert der Formulierung bevorzugt zwischen pH 4 und 6.

Auch in Haarpflegeprodukten und Shampoos bewährt sich D-Panthenol als feuchtigkeitsspendend und glättend. Durch seine kleine Molekülgröße kann es in den Haarschaft penetrieren, dort Feuchtigkeit speichern und als Provitamin wirksam werden, aber auch über die Kopfhaut und die Haarwurzeln aufgenommen werden.

In der Nagelpflege wird D-Panthenol als Wirkstoff mit flexibilitätserhöhender und wasserbindender Wirkung eingesetzt; dort reichen 1 % Einsatzmenge aus.

Dosierung

Die klinisch (d. h. therapeutisch) als ausreichend belegte Einsatzkonzentration beträgt 3–5 %. In Lotionen und Haarpflegemitteln wird eher mit der unteren, in Cremes mit der höheren Konzentration gearbeitet. Als kosmetischer Wirkstoff ist D-Panthenol jedoch bereits in einer Dosierung von 0,5—1 % effektiv; hohe Dosierungen um die 5 % haben nachweislich therapeutische Funktion bei entzündlichen Hautzuständen und bei der Wundbehandlung.

Quellen

  1. Lebensmittelchemische Gesellschaft, Fachgruppe in der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Datenblätter zur Bewertung der Wirksamkeit von Wirkstoffen in kosmetischen Mitteln: Panthenol, 1999
  2. Dr. med. T. Eberlein, G. Kammerlander, Übersicht über relevante (»wirksame«) Inhaltsstoffe, 2002
  3. M. Gloor, K. Thoma, J. Fluhr: Dermatologische Externatherapie. Berlin: Springer-Verlag, 2000
  4. Wolfgang Raab, Ursula Kindl: Pflegekosmetik. Ein Leitfaden. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. 4. Auflage, 2004
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