Japanwachs (Rhus Succedanea Cera)

Japanwachs

Das geschmeidige, weiche Pflanzenwachs

INCI: Rhus succedanea cera

Japanwachs, auch Sumachwachs oder Japantalg genannt, ist ein reines Pflanzenfett aus dem Mesocarp (dem Fruchtfleisch) der Früchte von Rhus succedanea, eines in Japan und China heimischen Baumes namens Hazenoki aus der Familie der Sumachgewächse (Anarchadiaceae). Im Westen kennen wir diesen Baum als Japanischen Talgsumach oder Japanischen Wachsbaum. Es wird bisweilen auch »Beerenwachs« genannt, ist jedoch nicht mit dem als »Beerenwachs« angebotenen »Rhus Verniciflua (Peel) Cera« identisch. Japanwachs, Rhus succedanea cera, erhalten Sie meines Wissens aktuell ausschließlich bei Gisella Manske.

Japanwachs (Rhus Succedanea Cera)

Rhus succedanea cera

  • CAS-Nummer: 8001-39-6, 103798-70-5
  • Funktion: Konsistenzgeber, Koemulgator
  • Schmelzpunkt: 50–56 °C
  • Jodzahl: 4–18
  • Verseifungszahl: 205–225

Sumachwachs (CAS-Nummer 103798-70-5) ist streng genommen die chinesische Variante des Japanwachses (Cera japonica, CAS-Nummer 8001-39-6), dem es in Zusammensetzung und Eigenschaften entspricht; oft wird jedoch nicht zwischen beiden unterschieden. Die 7–10 m hohen »Ryukyu Haze« sind wegen der wunderschönen Herbstfärbung der paarig gefiederten Blätter beliebte Park-Pflanzen und werden seit Jahrhunderten wegen ihres Fettes geschätzt, das u. a. traditionell in der Haarpflege eingesetzt wird. Die frischen Blätter enthalten einen hochallergen wirkenden Milchsaft mit Urushiol, der heftige Dermatitis auslösen kann; im Fett der Früchte ist diese Substanz jedoch nicht vorhanden.
Das gelbliche, gut formbare, klebrige und leicht ranzig riechende Japanwachs, das in manchen Publikationen als Öl gilt, wird durch Kochen der Früchte in Kesseln und anschließendem Abpressen des Fettes ohne Lösungsmittel gewonnen: es ist nach der Reinigung und Raffination weiß-opak, matt und dutftdezent.

Wirkung und kosmetischer Einsatz

Seine Eigenschaften als Konsistenzgeber in kosmetischen Stiften (Lippen-, Lippenkonturen-, Augenbrauenstiften u. a.) verdankt der Sumachwachs seiner charakteristischen Zusammensetzung: neben ca. 80 % Palmitin- und 7–8 % Stearinäure weist es ca. 4 % Ölsäure und ca. 4 % an der seltenen Japansäure auf, die in C20- und C21-Ketten vorliegt und ihm seine hohe Viskosität verleiht. Daneben enthält es zwischen 1–4 % Unverseifbares.

Sein spezifisches Schmelzverhalten und seine weiche Konsistenz prädestinieren Japanwachs als konsistenzgebende, leicht koemulgierende und rückfettende Komponente in Lippen- und Pflegestiften, Oleogelen sowie O/W- und W/O-Emulsionen in der Haut- und Haarpflege und der dekorativen Kosmetik. In Lipgloss ist Japanwachs eine hervorragende, geschmeidige und nichtklebende Komponente zur Regulation der Konsistenz. In Emulsionen zeigt dieses Wachs eine sehr angenehme Haptik und wirkt deutlich weniger filmbildend als Bienenwachs.

Verarbeitung von Japanwachs

Japanwachs wird wie andere Wachse in der Fettphase aufgeschmolzen. Dosieren Sie es in der Regel in wasserbetonten O/W-Emulsionen nicht höher als 1 %, wenn sie andere Konsistenzgeber (insbesondere Fettalkohole oder Stearate) verwenden. In W/O-Emulsionen mit hohem Lipidanteil kann Japanwachs deutlich höher (bis zu 5 %) dosiert werden. In Oleogelen reichen ca. 4–5 % für eine angenehme Konsistenz.

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