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Dermofeel® PGPR

Der flüssige W/O-Emulgator (auch) für hohe Wasserphasen

INCI: Polyglyceryl-3 Polyricinoleate

Dermofeel® PGPR (ehemals Dermofeel® PR) ist ein PEG-freier nichtionischer polymerer und BDIH-konformer Emulgator, der aus Glycerin und vorher polymerisierter Ricinolsäure (aus Rizinusöl) hergestellt wird und seinen Einsatz in der Kosmetik, der Pharmazie und im Lebensmittelbereich (dort als E 476 bezeichnet) findet. Er gilt als ausgesprochen hautverträglich, Irritationspotential und Kontaktallergien wurden in einem Epikutan-Test weder bei hautgesunden noch bei hautempfindlichen Probanden festgestellt.

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Polyglyceryl-3 Polyricinoleate

  • CAS-Nummer: 235783-76-3
  • HLB-Wert: 4
  • Funktion: W/O-Emulgator
  • Klasse: nichtionisch

Wir kaufen Dermofeel® PGPR (Polyglyceryl-3 Polyricinoleate) als farblose bis gelbbeige, viskose Flüssigkeit mit mildem, dezenten Geruch.

Wirkung und kosmetischer Einsatz

Dermofeel® PGPR eignet sich bevorzugt zur Herstellung von W/O-Emulsionen und kann bis zu 80 % Wasserphase emulgieren. Er ist besonders für Lotionen geeignet: Polyricinolsäureester, so eine Untersuchung, scheinen die Viskosität von Emulsionen zu senken, sie also flüssiger zu machen. Sind Cremes gewünscht, geben Pflanzenbutter oder Wachse Konsistenz. Seine oxidative Stabilität prädestiniert diesen Emulgator für wasserfeste Sonnenschutz-Präparate; Feststoffe können problemlos eingebunden werden.

Im Hinblick auf den pH-Wert ist dieser Emulgator unkompliziert zu verarbeiten; insgesamt neigen W/O-Emulsionen jedoch zu einer schlechteren Stabilität bei wechselnden Temperaturen; auch ihre Gefrierstabilität ist eingeschränkt. In einer mir vorliegenden Beispielrezeptur, einer leichten W/O-Lotion, wird der pH-Wert auf 5–5,5 eingestellt.

Nach Hersteller-Aussagen ist Dermofeel® PGPR auch zur Herstellung kaltgerührter Emulsionen geeignet; ich habe es ausprobiert – das Ergebnis war eine homogene, stabile Flüssigkeit.

Verarbeitung von Dermofeel® PGPR

Es können geringe Mengen an Konsistenzgebern (Wachse, Pflanzenbutter oder Cetylalkohol) verwendet werden, also Fette mit hohem Schmelzpunkt und einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren, die bei Raumtemperatur Konsistenz geben, wobei es bei zu hohem Anteil durchaus Rekristallisierungen geben kann, die sich in kleinen festen Partikelchen äußern. Meine Testrezepturen mit Bienenwachs wurden angenehm cremig und wirkten in keiner Weise »wachsig« auf der Haut, wie so oft in O/W-Emulsionen.

Bei der Herstellung wird der Emulgator mit der Fettphase aufgeschmolzen; dabei empfiehlt der Hersteller für Wasser- und Fettphase ca. 75–80 °C. Geben Sie die Wasser- unter langsamem Rühren in die Fettphase und beginnen Sie dann mit der Homogenisierung. Emulsionen mit Dermofeel® PGPR müssen sorgfältig homogenisiert werden; sobald sich die Emulsion gebildet hat, wird sie dann ruhig mit einem Spatel bis zum Abkühlen gerührt, um etwaige Luftbläschen zu entfernen. Wirkstoff- und ätherische Öle lassen sich wunderbar in die erkaltete Emulsion einarbeiten. Allgemein gilt, dass Emulsionen mit Dermofeel® PGPR zu Beginn sehr flüssig sind und zunächst eine grobdisperge Emulsion bilden; erst durch die Homogenisierung bekommen sie fast schlagartig Konsistenz. Es empfiehlt sich, nach der etwas ruhigeren Verarbeitungsphase unter 30 °C noch einmal kurz kräftig zu homogenisieren, um zu gewährleisten, dass die enthaltenen Wachse rekristallisiert sind. Dies erhöht die Stabilität der Emulsion. Sogenannte Überhomogenisierung sollte vermieden werden.

Dermofeel® PGPR erzeugt hochglänzende, reinweiße Emulsionen von leichtfließender Konsistenz, die im Auftragsgefühl vollkommen anders als unsere bekannten O/W-Emulsionen sind, nämlich deutlich fettend und niedrigviskos bis fast flüssig. Sie ziehen dennoch ausgesprochen gut ein und hinterlassen ein sehr weiches, einhüllendes und angenehmes Hautgefühl ohne fettende Schwere.

Bei echten W/O-Emulsionen bietet die Art der Emulsionsbildung einen gewissen Schutz vor Verkeimung, da die Wasserpartikel von Lipiden umschlossen sind und keinen direkten Kontakt zu Luftsauerstoff aufweisen. Je nach Verpackung kann die Emulsion jedoch »schwitzen« und neigt dann zum Schimmeln. Ein Chemiker einer Herstellerfirma bestätigte die gute Konservierungsleistung von Alkohol und empfahl ihn ausdrücklich, um dieser Schimmelbildung vorzubeugen. Wichtig ist, die Wasserphase vor dem Emulgieren zu konservieren und dann schnell zu arbeiten, damit der Alkohol nicht völlig verfliegt. Aber auch nach dem Abkühlen lassen sich Tinkuren ohne Probleme einarbeiten. Auch ein Test mit der Zugabe von Milchsäure, in die erkaltete Emulsion gerührt, verlief positiv, die Emulsion blieb stabil.

Mein Fazit: ein angenehm zu verarbeitender, milder Emulgator für rückfettende, niedrigviskose Emulsionen, die überraschend schnell einziehen, ohne Fettglanz zu hinterlassen.

Dosierung

Je nach Einsatzbereich und Kombination haben sich folgende Einsatzkonzentrationen bewährt:

Lotionen und leichte Fluidsca. 2–3 %
Cremes3–5 % Dermofeel® PGPR, ergänzt mit 3–5 % Konsistenzgebern als viskositätserhöhende Komponente
Sonnenschutzpräparate mit hohem Feststoffanteil (UV-schützende Pigmente)ca. 5 % Dermofeel® PGPR, kombiniert mit 0,5–1 % Koemulgatoren.

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