Aloe-Creme im Tiegel

Aloe-Creme

Reichhaltige Pflege für extrem trockene Haut

Die Aloe-Creme ist eine reichhaltige und nachhaltig befeuchtende Creme auf Lanolinbasis, die extrem trockene, wasser- und fettarme Haut sanft ins Gleichgewicht bringt. Wertvolle pflanzliche Öle und Sheabutter, hautphysiologische Wollwachs-Sterole, duftendes Bienenwachs sowie Süßholzwurzel- und Aloe-Vera-Extrakt schützen und beruhigen. Konserviert wird die Aloe-Creme durch den wässrig-alkoholischen Extrakt und Magnolienextrakt; das Aloe-Gel sorgt für einen hautphysiologischen, leicht sauren pH-Wert. Wenn Sie Fettglanz befürchten: Tragen Sie die Creme auf angefeuchteter Haut auf und klopfen Sie sie sanft ein. So können wir die wasserbindenden Eigenschaften und den hohen Gehalt an wertvollen Pflanzenölen nutzen, gleichzeitig jedoch eine leichtere Haptik erreichen.

Diese Formulierung wurde 2021 leicht überarbeitet: Das Kaliumsorbat wurde aus der Rezeptur herausgenommen und das konservierende System mit Magnolienextrakt und im Pflanzenextrakt enthaltenem Ethanol geplant. Magnolienextrakt stabilisiert nicht nur die Pflanzenöle, sondern wirkt als effektives kosmetisches Antioxidans.

Aloe-Creme im Tiegel

INCI

Aqua, Prunus Amygdalus Dulcis (Sweet Almond) Oil, Persea Gratissima (Avocado) Oil, Adeps Lanae, Butyrospermum Parkii (Shea) Butter, Glycyrrhiza Glabra Extract, Lanolin Alcohol, Squalane, Cera alba, Glycerin, Magnolia Officinalis Bark Extract, Aloe barbadensis Miller

Menge: 50 g | W/O-Emulsion
Fettphase: 56 % | Emulgator: 13 %
palmölfrei

Phase A

  • 9,5 g Mandelöl
  • 5,0 g Avocadoöl
  • 3,0 g Sheabutter
  • 2,0 g Squalan
  • 2,0 g Bienenwachs
  • 4,0 g Lanolin
  • 2,5 g Wollwachsalkohol
  • 0,1 g Magnolia Extract 98

Alle Ingredienzien werden bei ca. 75 °C im Becherglas klar aufgeschmolzen.

Phase B

  • 18,5 g Wasser

Das auf ca. 75 °C erhitze Wasser wird in kleinen Portionen zu Phase A gegeben und sanft eingearbeitet.

Phase C

  • 3,0 g Süßholzwurzelextrakt (70 Vol.-%)
  • 0,5 g Aloe-Vera-Basis 200:1
  • optional: 2 Tr. ätherisches Öl nach Wunsch (z. B. Weihrauch)

Alle Ingredienzien werden gemischt und nach und nach in die fertige Emulsion eingearbeitet. Wichtig bei der Herstellung dieser W/O-Emulsion ist, dass jede Portion Wasser (Phase B) in die Emulsion eingebunden ist, bevor die nächste dazugegeben wird. Die Emulsion wird sanft (!) gerührt; bitte setzen Sie keine hohen Scherkräfte ein. Ich habe mit meiner IKA RW-20 bei ca. 120 rpm gearbeitet; hier konnte ich das Wasser in ca. 8 Portionen unterbringen, Phase C in einer. Rühren Sie geduldig und bis zum Erkalten.

Konsistenz der Aloe-Creme nach 24 Stunden

Ein wenig Geduld …

Die endgültige Konsistenz entwickelt die Emulsion innerhalb von ca. 24 Stunden. Das Foto zeigt die Aloe-Creme einen Tag nach Herstellung: Sie hat eine softe, angenehm verstreichbare Creme-Konsistenz, die im Tiegel nicht mehr fließt.

Rohstoffe austauschen?

Das Grundkonzept der Creme setzt auf das emulgierende System aus Lanolin, Wollwachsalkohol und Bienenwachs. Alle drei lassen sich in unterschiedlichen Anteilen kombinieren. Geben Sie in meinen Wollwachs-Rechner die vorliegenden Phasenanteile der Emulsion ein (28 g Fettphase und 22 g Wasserphase) und wählen Sie aus den vorgeschlagenen 5 Varianten. Darunter sind auch solche, die nur auf einen der beiden (Lanolin oder Wollwachsalkohol) setzen. Kleine Abweichungen in der Einsatzkonzentration sind problemlos möglich. Es kann Konsistenzunterschiede geben, stabil bleiben alle Versionen. Ich habe mich hier bewusst für eine Kombination aus Lanolin und Wollwachsalkohol entschieden, da letzterer die haptische Schwere des reinen Lanolins mildert.

Statt Mandelöl und Avocadoöl sind auch andere Pflanzenöle sinnvoll eingesetzt, und es müssen nicht zwingend zwei Öle sein. Wählen Sie optimal aus den Ölgruppen B-1 und B-2. Jojobaöl und Squalan stabilisieren diese Pflanzenöle oxidativ. Alternativ eignen sich Wiesenschaumkrautöl und Neutralöl. Auch Sheabutter lässt sich gegen andere Pflanzenbuttern austauschen. Bienenwachs kann durch Japan- oder Beerenwachs ersetzt werden.

Wählen Sie Pflanzenextrakte nach Wunsch. Beachten Sie lediglich, dass der Ethanol-Anteil im konservierenden System berücksichtig wird. Wenn Sie einen geringer konzentrierten Pflanzenextrakt verwenden möchten, benötigen Sie einen höheren Anteil, um die Ethanolkonzentration im Gesamtprodukt auf gleichem Niveau zu halten. Die folgende Tabelle zeigt, welche Menge an Pflanzenextrakt (abhängig vom Ethanolgehalt) Sie einplanen müssen und wieviel Wasser (Phase B) bleibt:

Konzentration des PflanzenextraktsMengeVerbleibender Wasseranteil (Phase B)
70 Vol.-%
(entspricht der Original-Formulierung)
3,0 g18,5 g
50 Vol.-%4,4 g17,1 g
40 Vol.-%5,7 g15,8 g
30 Vol.-%7,8 g13,7 g

Statt Magnolia Extract 98 können Sie 0,5 g Kaliumsorbat-Lösung einsetzen. Nehmen Sie entsprechend weniger Wasser.

Aloe-Vera-Blatt, quer aufgeschnitten

Frische Aloe?

In dieser Formulierung greife ich auf getrocknetes, aufkonzentriertes Aloe-Pulver 200:1 zurück, das mit pflanzlichem Bio-Glycerin zu einem gut portionierbaren Compound angerührt ist. Sicher brennt Ihnen die Frage auf den Lippen: Warum kein frisches Gel verwenden? Frisches, im Ursprungsland geerntetes Aloe-Gel ist hervorragend als Frischekosmetik geeignet, und genau so wird diese Pflanze traditionell genutzt. Für die Einarbeitung in eine Emulsion, die mehrere Wochen im Badezimmer steht, ist das frische Gel nicht geeignet; die Gefahr einer zunehmenden Verkeimung ist groß. Es gibt aufbereitetes Gel als Rohstoff in der Kosmetikindustrie – das kann funktionieren, wenn die gesamte Formulierung entsprechend geplant ist.

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