Duftbalsame mit Wachsen und ätherischen Ölen

Duftbalsame

Symbiose aus duftendem Wachs und ätherischen Ölen

Ich liebe naturbelassene, duftende Wachse: Die würzige Honigsüße goldgelben Bienenwachses, die balsamische Weichheit von Mimosenwachs, das florale Bouquet von Blütenwachsen der Damaszener Rose. Der wunderbare Duft vieler natürlicher Wachse inspiriert mich immer wieder aufs Neue, aus ihnen kleine wohlriechende Kostbarkeiten herzustellen, die sich wunderbar verschenken lassen. Sie haben diese Rezepturen sicher auch bereits in Ihrem Repertoire – wenn nicht, stelle ich Ihnen hier drei Basisrezepturen vor,  mit denen ich sehr gut zurechtkomme.

Duftbalsame

Duftbalsame werden wie Parfums eingesetzt, sind in ihrem Duft jedoch subtiler und nicht so langhaftend wie konventionelle Parfums, denen duftfixierende, synthetische Substanzen hinzugefügt werden. Dafür entstammt ihr Duft komplexen pflanzlichen Komponenten, die – in ihr natürliches Gesamtstoffgemisch eingebunden – nachweislich geringer allergen wirken als aus ihnen isolierte Substanzen. Als natürliche Fixative gelten u. a. die ätherischen Öle Sandelholz, Benzoe, Patchouli oder das ätherische Öl des Abelmoschus.

Duftbalsame mit Wachsen und ätherischen Ölen

Duftende Geschenke

Besonders kostbar wirken Duftbalsame in kleinen satinierten oder opalen Glastiegeln; die angegebenen 7 g füllen sehr gut Tiegel mit einem Volumen von 7 ml. Eine Alternative sind kleine Aluminiumdöschen. In ein Satinbeutelchen mit einigen getrockneten Blüten oder Gewürzen verpackt (je nachdem, welchen Duftakkord Sie gewählt haben), sind sie liebevolle kleine Geschenke für Menschen, die uns wichtig sind.

Die Dosierung der ätherischen Öle

Die Dosierung der Duftkomponenten ist auf die Funktion des Produkts ausgerichtet und entspricht in meinen Rezepturen unten ca. 5–7 % – das ist weitaus höher als die empfehlenswerten 0,5–1 % für Pflegepräparate, aber deutlich niedriger als die Empfehlungen aus dem wunderbaren Büchlein »Naturparfumführer« von Fred Wollner. Für ein echtes Parfum empfiehlt er 15–25 % an ätherischen Ölen. Da Duftbalsame nur punktuell und gezielt als Parfum aufgetragen werden – auf den Handgelenken, im Nacken, auf den Schultern – ist eine höhere Dosierung in der Regel akzeptabel; meine 5– bis 7-%ige Dosierung sollte gut verträglich sein. Sind Ihnen Allergien bekannt, testen Sie Duftbalsame zunächst in der Armbeuge; auch natürliche Substanzen können in seltenen Fällen Hautreaktionen auslösen. Es steht Ihnen frei, die Dosierung konzentrierter zu wählen.

Was ich auch gerne mag: Vor dem Schlafengehen ein wenig Balsam auf die Handgelenke geben und mich von dem Duft sanft in den Schlaf begleiten lassen. Hier bieten sich Duftmischungen an, die entspannen und beruhigen.

Die Basisrezepturen

Die folgenden Rezepte variieren eine Basis aus einem duftenden Vanille-Mazerat in Jojobaöl, Kakaobutter und Wachsen, sodass Sie je nach verfügbaren Rohstoffen Ihren persönlichen Favoriten aussuchen können. Alle 3 sind hart im Töpfchen und zartschmelzend bei Hautkontakt. Das Vanillemazerat ist leicht hergestellt und schenkt allen Balsamen einen wunderbar weichen Grundton. Ich habe Wert auf recht harte Mischungen gelegt, die nicht direkt schmelzen. Balsam-Basis C ist die härteste Grundlage.

  • Balsam-Basis A nutzt den intensiven Duft der Blütenwachse als Duftbasis für die ätherischen Öle. Ich empfinde sie als besonders »rund« im Duft; sie ist eine kleine Kostbarkeit – und mein absoluter Favorit.
  • Balsam-Basis B ist ein Balsam aus rein pflanzlichen Ingredienzien (als Wachs fungiert hier Carnaubawachs).
  • Balsam-Basis C ist eine klassische Variante mit Bienenwachs.

Ich habe mich für Kakaobutter entschieden, weil ihr spezifisches Schmelzverhalten dem Balsam eine sehr schöne Textur gibt: Hart im Töpfchen, beim Berühren mit der Fingerkuppe plötzlich zart schmelzend; außerdem lässt ihr sehr dezenter Eigengeruch dem Duftklang der Gesamtkomposition genügend Raum, sich zu entfalten. Jojobaöl ist ein sehr stabiles flüssiges, ebenfalls duftneutrales Wachs und gibt dem Balsam eine ausgezeichnete oxidative Stabilität.

Duftbalsam (jeweils 7 g)

Balsam-Basis A (mit Blüten- und Carnaubawachs)

  • 3,8 g Jojobaöl (Vanillemazerat)
  • 1,0 g Rosenwachs (alternativ Jasmin- oder Mimosenwachs)
  • 1,2 g Carnaubawachs
  • 1,0 g Kakaobutter
  • 7–10 Tropfen ätherische Öle nach Wunsch

Balsam-Basis B (nur mit Carnaubawachs)

  • 4,5 g Jojobaöl (Vanillemazerat)
  • 1,5 g Carnaubawachs
  • 1,0 g Kakaobutter
  • 7–10 Tropfen ätherische Öle nach Wunsch

Balsam-Basis C (mit Bienenwachs)

  • 3,0 g Jojobaöl (Vanillemazerat)
  • 3,0 g Bienenwachs
  • 1,0 g Kakaobutter
  • 7–10 Tropfen ätherische Öle nach Wunsch

Herstellung

Schmelzen Sie alle Komponenten auf dem Herd sanft homogen auf.

Nehmen Sie das Glas vom Herd und tropfen Sie die ätherische Öle bzw. eine vorher vorbereitete Mischung in die Masse. Rühren Sie sie gut ein und füllen Sie die Masse schnell in vorbereitende Dosen oder kleine Tiegel.

Anschließend werden die Behältnisse für 20 Minuten ins Tiefkühlfach gestellt, um schnell auszuhärten. Lassen Sie die Duftbalsame mindestens 24 Stunden nachhärten (die Kakaobutter braucht diese Zeit), zudem verbinden sich alle Duftaromen zu einem Ganzen.

Meine orientalische Duftmischung

Meine ganz persönliche, orientalisch inspirierte Duftmischung will ich Ihnen nicht vorenthalten. Vermutlich entspricht sie nicht dem, was eine geschulte Nase zusammenstellen würde, aber ich habe sie vor Jahren einmal für mich »entdeckt« und verwende sie für Körperöle, Körperlotionen und Balsame. In Verbindung mit dem Vanilleauszug entsteht ein sehr weiblicher, zärtlicher Duft. Das ätherische Lotusöl »erdet« die süßen, blumigen Nuancen der anderen Blütenöle und rundet die Mischung nach meinem Empfinden wunderbar ab.

  • 3 Tropfen Ylang-Ylang
  • 3 Tropfen Damaszener Rose
  • 2 Tropfen Lotus Blau

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