Aprikosen

Aprikosenkernöl

Verträgliches Basisöl für alle Hauttypen

INCI: Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil

Der Aprikosenbaum stammt vermutlich ursprüglich aus China und gelangte zur Römerzeit nach Italien. Heute wird er im Mittelmeerraum, in der Türkei, in Osteuropa sowie in den USA, Kanada, Südafrika, Australien und Neuseeland kultiviert. Die Fruchtkerne enthalten ca. 40–50 % hellgelbes, mild und marzipanähnlich duftendes Öl, das nicht nur kosmetisch genutzt, sondern auch als feines Speiseöl geschätzt wird, wenn es aus den Kernen der Süßaprikose gepresst wurde (achten Sie eventuell beim Kauf auf entsprechende Hinweise, wenn Sie es auch kulinarisch einsetzen möchten).

Kosmetisch verwendetes Aprikosenkernöl stammt primär aus den bitteren Kernen von Wildaprikosen, deren Amygdalin-Gehalt dem Öl einen zarten Mandelduft verleiht. Sein hoher Ölsäuregehalt macht es zu einem verhältnismäßig oxidationsstabilen Öl, das sowohl kosmetisch als auch pharmazeutisch gerne genutzt wird.

Aprikosen

Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil

  • Basisöl | Ölgruppe: B-1
  • Jodzahl: 90–115
  • Verseifungszahl: 185–195
  • HLB-Wert: 7
  • Schmelzbereich: –4 bis –21 °C
  • Typ: nicht trocknend/halb trocknend
  • Spreitwert nach Olionatura®: mittelspreitend
  • Anteile an Unverseifbarem (%): 0,4–1,3 %
  • Zusammensetzung: Ölsäure (ca. 65–70 %), Linolsäure (ca. 21–25 %) und Palmitinsäure (ca. 5 %), Palmitoleinsäure (maximal 1 %), (ca. 34 mg γ-Tocopherol/100 g Öl), Pangamsäure
  • Haltbarkeit (nach Anbruch des Gebindes): ca. 6 Monate
  • Kosmetischer Einsatz: Verträgliches Basisöl für alle Hauttypen. Sensible, trockene Haut, Babyhaut. Hervorragendes Massageöl, Reinigungsöl, Basisöl für aromatherapeutische Mischungen.

Bildrechte: © Karl Bolf | Adobe Stock

Inhaltsstoffe

FettsäureAitzetmüller (1994)¹Chargen-Analyse²
Palmitoleinsäure0.70.7
Palmitinsäure4,94,6
Stearinsäure1,41,2
Ölsäure64,370,8
Linolsäure27,922,0
Linolensäure0,10,1
Quelle: ¹ Datenbank SOFA (Seed Oil Fatty Acids) der BfEL Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel),
² Henry Lamotte Oils GmbH, Bremen (2008)
Fettsäurespektrum von Aprikosenkernöl (Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil)
Fettsäurespektrum von Aprikosenkernöl
(Prunus Armeniaca (Apricot) Kernel Oil)

Kosmetischer Einsatz

Aprikosenkernöl ist ein universell einsetzbares Basisöl, das auch von empfindlicher Haut gut vertragen wird und gut einzieht. Es wird in vielen Quellen als »enzymreich« beschrieben, diese befinden sich jedoch im Fruchtfleisch und nicht mehr im Öl. Hier haben ähnliche unreflektierte Übertragungen der Frucht auf das Öl stattgefunden wie die immer noch verbreiteten Gehalte an wasserlöslichen Vitaminen, die in qualitativ hochwertigen und fachgerecht gewonnenen Ölen nicht mehr enthalten sind.

Durch seine Milde ist es ein ideales Öl für die Babypflege und kann auch pur (z. B. als Make-up-Entferner oder Babyöl) angewendet werden. Aprikosenöl wirkt glättend, besänftigend und zieht, bedingt durch die Kinkenstruktur der dominierenden Ölsäure, gut ein, penetriert jedoch nicht sehr tief in die Hornschicht. Rezepturen mit Aprikosenöl sind aufgrund des ähnlichen Fettsäurespektrums denen mit Mandelöl ähnlich, haben jedoch eine etwas leichtere Konsistenz durch den tendenziell höheren Anteil an Linolsäure.

Aprikosenkernöl ist ein sehr schönes Öl für leichte Feuchtigkeitscremes. Kombinieren Sie es je nach Hautzustand z. B. mit Traubenkernöl (für eher fette Haut) oder einem linolensäurereichen Öl bei tendenziell trockener Haut (z. B. Nachtkerzenöl oder Wildrosenöl); ein Zusatz von Jojobaöl wirkt oxidativ stabilisierend.

In vielen Quellen wird es als Öl für reifere Haut empfohlen; von seiner Zusammensetzung her scheinen andere Öle prädestinierter. Ein möglicher Grund ist eventuell der Gehalt an Pangamsäure, der anregend auf die Sauerstoffversorgung von Zellen wirken soll; vermutlich resultiert daraus die in manchen Quellen notierte Aussage, Aprikosenkernöl lasse »die Haut strahlen«. Seriöse Quellen dazu liegen mir zur Zeit leider noch nicht vor. Ich selbst verwende es, auch wenn ich eher reiferen Semesters bin, ausgesprochen gerne als mildes, reizloses Basisöl in meinen Rezepturen; sein Vorteil liegt aus meiner Erfahrung vor allem in seiner Milde, die es als Öl bei irritierten und gereizten Hautzuständen prädestiniert.

Heike
Heike Käser | OLIONATURA®

Bildrechte Artikelbild: © Karl Bolf | Adobe Stock

Ein kostenfreier Service von Olionatura® | © Heike Käser 2007–2024